Ein Anruf bei Boris Pistorius
Herr Verteidigungsminister, auf die Frage, ob die Aussetzung der Wehrpflicht ein Fehler war, antworteten Sie unlängst: »Wenn Sie mich als Zivilisten fragen, als Staatsbürger, als Politiker, würde ich sagen: Es war ein Fehler, die Wehrpflicht auszusetzen.« Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?
Gegenfrage: Haben Sie gedient?
Wenn Sie mich als Staatsbürger, Aquarianer und ehemaligen Zivildienstleistenden fragen, würde ich sagen: nein.
Sehen Sie! Wenn Sie erlebt hätten, was die Bundeswehr für eine tolle Sache ist, dann hätten Sie die Frage gar nicht gestellt.
Was ist denn so schön bei der Armee?
Kurz gesagt: das Totschießen! Und alles drum herum. Unsere Bundeswehr verfügt über modernes Gerät, mit dem man Menschen auf jede erdenkliche Art und Weise umbringen kann. Dass alle Leute die gleichen Chancen haben, diese Waffen zu benutzen, egal, ob sie einer Arbeiter- oder Akademikerfamilie entstammen, ist mein Grundanliegen als Sozialdemokrat.
AnzeigeUnd dank der 100 Milliarden Euro können Sie das Waffenarsenal sogar noch erweitern!
Das Geld reicht leider hinten und vorne nicht, wenn wir jeden Panzer mit Alufelgen und einer Sitzheizung ausstatten wollen. Deshalb habe ich 10 Milliarden Euro extra aus dem Bundeshaushalt beantragt. Wir können unseren Soldatinnen und Soldaten nicht zumuten, in der Schlacht am Hintern zu frieren.
Sind diese Ausgaben denn wirklich notwendig?
Nein, sind sie nicht, wenn Sie unter der Knute Putins leben wollen, Sie Russenflittchen! Die Ukrainer sind nicht blind, die sehen unsere Neuanschaffungen und wollen sie haben. Danach brauchen wir natürlich wieder neue Waffen, die dann auch wieder die Ukrainer haben wollen usw. usf. Auch mit den neuerlichen 10 Milliarden ist die Sache noch längst nicht erledigt … Genau diese Unwissenheit von Ungedienten frustriert unsere Soldatinnen und Soldaten, und deswegen brauchen wir solche Typen wie Sie wieder beim Grundwehrdienst. Dann könnten Sie den Zorn auf den Stuben am eigenen Leib spüren, wenn Sie verstehen, was ich meine.
Danke für das Gespräch. Auf Wiedersehen.
Auf Wiedersehen im Kreiswehrersatzamt!
MB
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