Die Prüfungsgebietsleiterin

UNSERE BESTEN

Von CARLO DIPPOLD

Lage, Lage, Lage. Sie ist das wichtigste Kriterium für die Bewertung einer Immobilie. Und erstaunlicherweise manchmal auch für Politikkarrieren. Ein Beispiel dafür ist der kometenhafte Aufstieg der weithin unbekannten Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen der Bundesrepublik Deutschland, Klara Geywitz. Ihr Lebenslauf ist denkbar unspektakulär und kann keinesfalls erklären, wieso ausgerechnet sie Bauministerin wurde. Geywitz, geboren in Potsdam, erwarb 2002 ein Diplom in Politikwissenschaft, arbeitete anschließend als Referentin für die SPD; ab 2004 wurde sie drei Mal in den Landtag gewählt, wurde zwischendurch Generalsekretärin der Brandenburger SPD und schließlich Beisitzerin im SPD-Bundesparteivorstand. In die überregionale Presse schaffte sie es erst, als 2019 ein neues Führungsduo für die Bundes-SPD gesucht wurde. Mehrere Pärchen traten gegeneinander an, mit dabei: Klara Geywitz und Olaf Scholz. Der damalige Finanzminister kannte Geywitz schon länger. Hauptgrund: Geywitz und Scholz wohnen beide in Potsdam.

Frank Hoppmann

Lage, Lage, Lage also. Würde Geywitz statt in Potsdam in, sagen wir: Hennigsdorf wohnen, wäre sie nie Scholz’ Mitbewerberin geworden und würde vermutlich eine Geflügelfarm leiten und jedem Tier eigenhändig den Kopf mit einem stumpfen Beil abtrennen – eine Tätigkeit, die ihr alten SPD-Weggefährten zufolge wie auf den Leib geschneidert ist.

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