Sturm und Drang des Linnemann
UNSERE BESTEN
Von ANGELEY D. ECKARDT
Carsten Linnemann ist angespannt. Immer. Irgendetwas scheint im Politiker Linnemann ungeheuren Druck zu erzeugen. Der ordoliberale Ostwestfale mit dem jungenhaften Äußeren – dessentwegen er damals zu Beginn seiner Zeit als Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) auch abfällig »Linnemännchen« genannt wurde – hat vordergründig die wichtigsten Eigenschaften für eine steile Karriere in der Bundespolitik: Er kommt aus Nordrhein-Westfalen und verfügt über ein Gesicht. Doch neben dem heißen Drang nach höheren Ämtern und niedrigeren Sozialausgaben scheint in Linnemann noch etwas anderes zu rumoren.
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Wann immer man Linnemann zuhört, bekommt man den unabweisbaren Eindruck, dass jedes Wort, jeder Halbsatz sich nur mit ungeheurer Kraftanstrengung und gegen hartnäckige innere Widerstände von ihm hervorpressen lässt; dass er die Gänze grundsatzprogrammatischer Gefühle und den Klumpen des Konservatismus in seinem Kopf erst in kleine, mundgerechte Stückchen zerteilen muss und nur dann verbal veräußern kann.
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