Die, bei der er immer lacht
Von Florian Kech
Hinter dem Agenten von Linda Zervakis liegen turbulente Tage. Seit herauskam, dass seine Mandantin für ein Interview mit Olaf Scholz auf einer Bühne beim Digitalkongress »re:epublica« im vergangenen Sommer vom Kanzleramt gebucht worden war, muss er lästige Fragen beantworten. Was hat es mit den 1130,50 Euro aus dem Kanzleramt auf sich? Wofür waren die 50 Cent? Ist Linda Zervakis käuflich? Und wenn ja, warum verkaufte sie sich zum Spottpreis und berechnete nicht das bei Scholz-Interviews übliche Schmerzensgeld?
Auch bei ihrem Arbeitgeber Pro-Sieben, wo Zervakis seit dem Abgang bei der »Tagesschau« gemeinsam mit dem Kollegen Matthias Opdenhövel einen flotten Mix aus »Presseclub« und »ZDF-Fernsehgarten« moderiert, verfolgt man den Vorfall mit großer Sorge. Wie kaum ein anderer Sender steht die Anstalt aus Unterföhring für eine blitzsaubere Trennung von Programm und Kommerz und hat Qualitätsjournalisten hervorgebracht, die durch ihre Arbeit maßgeblich dazu beigetragen haben, dass sich aus der Bundesrepublik ein demokratischer Leuchtturm entwickeln konnte, wie Arabella Kiesbauer, Elton oder Sebastian Pufpaff.
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