Wenn der Azubi endlich klingelt

Die Indoor-Saison klopfte schon wieder an die Tür. Nicht so wie der Weihnachtsmann, sondern mehr metaphorisch. Wahrscheinlich würde sie diesmal bis Ostern andauern, mit all den gelangweilten Kindern und dem Mann, der ständig die Wohnung aufräumt. – Zeit für neue Dielen. Die Gardinen und die Tapete hatte ich schon beim letzten Lockdown runtergeholt. Diesmal sollte es etwas aufwendiger werden, damit sich die Wohnung eine Weile wie fremd anfühlt, als hätte die Sippe nach aufregender Reise irgendwo Quartier genommen.

Cartoon BURKHARD FRITSCHE

Ich würde die einzige in unserem Haus sein, die sich traut, einfach alles rauszuruppen, ungeachtet der aktuell unverschämten Holzpreise. Natürlich hatte ich nicht vor, persönlich Hand anzulegen, schon beim Gedanken an körperliche Arbeit wird mir schwummrig. Ich beauftragte eine Fachfirma für Holzbodensanierung.

Nach einigen Bitt- und dann Drohanrufen und der Ankündigung, natürlich fußbodenlegertypische Kaltgetränke vorrätig zu halten, kamen die Herren Facharbeiter tatsächlich eines Tages in meine gemütliche Fünfzimmerwohnung, um ihr Werk zu beginnen.

Um genau zu sein: Es kam ein Facharbeiter, der andere war sein Auszubildender. Der kam allerdings erst mal nicht. Mir war das egal, einer weniger, der den Sauerstoff wegatmet und mein Klo verseucht. Doch gegen Mittag wurde ich neugierig.

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