Neu im Kalender: VETERANENTAG

Ein Tag wie aus dem Bilderbuch von den Machern von »Muttertag«, »Vatertag« und »Totensonntag«

Am 12. November ist es endlich so weit: Was in anderen Ländern wie den USA, Russland und Mordor schon seit Jahrtausenden eine feste Institution ist, soll nun auch in Deutschland Brauchtum werden: ein Tag zu Ehren der Veteranen. Er soll nicht nur Rüstungsindustrie, Prothesenhersteller und die Lebensversicherungsdienstleister stärken, sondern für ausgleichende Gerechtigkeit sorgen, indem dem Volkstrauertag, an dem allen Opfern von Gewalt und Krieg gedacht wird, endlich auch ein Gedenktag für die Täter zur Seite gestellt wird. Wie schön dieser Tag werden wird, erfahren Sie hier.

Was erwartet uns am 12. November 2024?

05:45 Uhr: Nationaler Weckruf. Die Sirenen heulen die Melodie von »Die Wacht am Rhein«.

08:00 Uhr: In den Schulen versammeln sich Lehrer und Schüler zum Fahnenappell. Die Schüler haben an diesem Tag zwar schulfrei, werden aber mit dem Hinweis auf ihre ungesicherte Versetzung animiert, den Tag dazu zu nutzen, Flaschensammler auszuplündern und das erbeu -tete Geld der Deutschen Kriegsgräberfürsorge zu spenden.

10:00 Uhr: Ökonomischer Gottesdienst im Kölner Dom. Kardinal Woelki zitiert aus dem verschollen geglaubten paulinischen Laodizenerbrief »Unsere Veteranen sind unsere [unleserlich. Anm. d. Hrsg.]«, erklärt daraufhin die Heiligen Drei Könige kurzerhand zu Veteranen der Bundeswehr und verlangt für die Besichtigung ihrer Gebeine doppelten Eintritt.

14:00 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht den Veteranen des Ersten Deutschen Bürgerkriegs, der als »die Chaostage von Hannover« in die Geschichte eingegangen ist, das Bundesverdienstkreuz als Nasenpiercing. In seiner anschließenden Rede erinnert er an die besonderen Verdienste sowohl der einen Seite, die für »unser verfassungsmäßig verbrieftes Recht auf Plünderungen und Freibier« eingetreten sei, als auch der anderen Partei, die den »kleinen Drecksäcken die Grütze aus dem Arsch« geprügelt habe.

15:00 Uhr: Angeführt von Generalmajor Georg Klein nimmt die große Veteranen-Parade auf dem Kurfürstendamm Fahrt auf. Der Umzug steht dieses Jahr unter dem Motto »Was soll’n wir auf den Rolli warten? – Die Paralympics können starten!«. Mehr als dreitausend Veteranen werfen Handgranaten und Anwerbeformulare in die begeisterte Menge.

17:00 Uhr: Sämtliche Kinder verkleiden sich als furchterregende Soldaten und zünden die Wohnungen von stadtbekannten Pazifisten an.

20:00 Uhr: In seiner V-Day-Ansprache auf ARD und ZDF würdigt Bundeskanzler Olaf Scholz die in Auslandseinsätzen gefallenen deutschen Soldaten: »Kein Menschenleben ist umsonst. Denn die Hinterbliebenenversorgung kostet uns jedes Jahr ein Vermögen. Im Vergleich zu den Versorgungsbezügen unverstorben ausgeschiedener Veteranen kommen uns die Rekruten, die während ihrer Dienstzeit ihr Leben für das deutsche Volk gelassen haben, allerdings deutlich günstiger. Deshalb appelliere ich an alle angehenden Veteranen, sich in finanziell schwierigen Zeiten wie diesen ein Vorbild an ihren gefallenen Kameraden zu nehmen.«

00:00 Uhr: Beim abschließenden Feuerwerk über dem Brandenburger Tor kommt es zu einer Massenpanik aller an PTBS leidenden Veteranen, in deren Folge ein zufällig herumstreunender Cockerspaniel sein Leben lässt.

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