Mit Schnauzer und Ballerinas
Endlich geht es wieder los, an der Harald-Juhnke-Sekundarschule in Neukölln. Dieses Schuljahr ist anders. Die Schüler*innen bekamen einen Herzenswunsch erfüllt, für dessen Realisierung sich kurz vor den Sommerferien beinahe ein Schüler*innen-Streik (mit Ankleben vor dem Schulleiterzimmer!) entwickelt hätte – gendergerechte Toiletten!
Diese waren unabweisbar notwendig geworden, weil einige Siebentklässler*innen vor den Ferien in Colaflaschen pinkeln mussten, wegen ihrer geschlechtlichen Unentschlossenheit (das Fachwort ist »fluide Identität«). Dabei wurde ihre Intimsphäre in wichtigen Teilen beschädigt – besonders natürlich die weibliche, – so dass ungewiss bleibt, ob sie überhaupt je wieder funktionieren wird.
Der Direktor*in ist ein biologischer, (gemessen an seinen Schülern*innen) alter, zudem weißer Cis-Mann – aber ein Mann der Tat. Er ließ im Behinderten-WC ein Pissoir und einen großen Spiegel anbringen, auch Tampon- und Einwegrasiererspender sind vorhanden. Letzterer ist abschließbar, damit Gangmitglieder und Selbstverletzer*innen davon keinen Gebrauch machen können. Der Andrang auf das UU – das Unisex-Urinal – ist groß. Auch die Türken aus der Neunten wollen mal gendergerecht pissen. Die ersten expliziten Zeichnungen zieren schon die neuen Fliesen. Mit Penissen kennen sie sich also aus …
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