Man fühlt sich …

… so hilflos, glaube ich, wenn die eigenen Daten im Netz kursieren. Genau sagen kann ich es nicht, denn meine Intimdaten habe ich online nicht gefunden – bis jetzt nicht. Geheimnisse wie meine Haarspende an Chrissi Lindner 2015 oder die Affäre mit Andrea Nahles 2013 blieben ungeleakt. Dabei könnte man solche Informationen über mich relativ preiswert im Darknet erwerben. Sogar aus erster Hand.

Es hat so viele erwischt. Martin Schulz bekam sogar einen Anruf auf das Handy, dessen Nummer nur ein Zuhälter und Julian Reichelt kennen. Das ist schon intim. Ich frage mich, welche Strategie der Hacker bei der Auswahl seiner Opfer verfolgt hat. Zum Beispiel Andreas Mattfeldt, CDU, Haushaltspolitiker, Ex-Bürgermeister von Langwedel, mit Frau, zwei Töchtern und Übergewicht. Was soll an dem interessant sein? Der hat nicht mal Dickpics im Angebot. Aber vielleicht ist bei Politikern der Unterhaltungswert auch zu vernachlässigen. Spannender sind Leute wie Jan Böhmermann, Oliver Welke und Christian Ehring. Männer, die sowieso mehr an ihrer Internetpräsenz arbeiten sollten. Als Meinungsmacher darf man sich den modernen Medien nicht verschließen. Ein Youtube-Kanal ist sehr einfach zu pflegen. Ich persönlich habe zwei. Einen im Büro und einen im Badezimmer.

Die Follower haben ein Recht auf Information. Allerdings finde ich nicht, dass jeder Noname-Investigativjournalist, der irgendwelche Anti-Nazi-Filmchen recherchiert, gleich geleakt werden sollte, besonders dann nicht, wenn er nicht mal gut aussieht. Ich gönne jedem die Aufmerksamkeit, der sie braucht. Ich persönlich bin da eher zurückhaltend, gehe verantwortungsvoll mit meinen Daten um. Alles, was nicht bei Instagram und Facebook steht, will ich auch nicht teilen. Das sollte respektiert werden.

Aber eins muss ich klarstellen, ich hege keine Sympathien zur AfD. Diese Politiker hat der Datensammler nämlich verschont. Nur um falsche Schlüsse zu meiner Person zu vermeiden, werde ich das auch noch mal in meinem Kanal und auf meiner Website klarstellen. Nur zur Sicherheit.

Von unserem Hauptstadt-Korrespondenten Atze Svoboda