The Greatest Of All Time!

Man muss es neidlos anerkennen: Donald Trump hat wahrlich Großes vollbracht. Vom kleinen Immobilienerben stieg er durch seine charmante Art zum kultigen TV-Star auf. Mit Fleiß und Klugheit brachte er es zum mächtigsten Politiker der westlichen Welt. Innerhalb von nur vier Jahren machte er die heruntergekommenen Vereinigten Staaten von Amerika wieder großartig.

Um seine zweite Amtszeit wurde er zunächst betrogen, doch er gab nicht auf, kämpfte gegen alle Widerstände aus der korrupten Justiz für sein Comeback. Und wie man es nicht anders von einem brillanten Mann wie ihm erwartet hatte, war er erfolgreich. Nun steht einer der weisesten Menschenführer erneut an der Spitze der freien Welt. Es ist ein Triumph, wie er sich wohl nur einmal alle zweitausend Jahre ereignet!

Martin Zak

Zeitzeuge dieses historischen Moments zu sein, ist ein Privileg, das jedes denkende und fühlende Wesen dieses Planeten mit Dankbarkeit erfüllt. Zur selben Zeit über den Planeten zu wandeln wie die Lichtgestalt Donald J. Trump, sein Zeitgenosse zu sein, dieselbe Luft atmen zu dürfen, ist uns allen eine unverdiente Ehre. Eine Ehre, die wir mit Demut annehmen, denn wer sind wir einfachen Kreaturen schon im Vergleich zu ihm!

Fakt ist: Donald Trump hat die Wahl gewonnen und wird bis zu seinem Tod US-Präsident bleiben. Das kann zwei, vermutlich aber eher zehn bis fünfzehn Jahre dauern. Es ist Zeit, diese Tatsache auch in Deutschland endlich anzuerkennen statt zu glauben, man müsste nur oft genug den moralischen Zeigefinger erheben und jede noch so kleine vermeintliche Verfehlung Trumps ins Rampenlicht zerren, um ihn wieder verschwinden zu lassen. Die Arroganz der Deutschen, die den Wählerwillen der US-Amerikaner, einen zuweilen kapriziösen und originellen Denker zu ihrem Oberhaupt zu küren, nicht anerkennen wollen, ist undemokratisch und abstoßend!

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Dabei müssten es gerade seine vermeintlich so aufgeklärten Kritiker sein, die der neuen Führung in Washington Respekt zollen. Denn beim Thema Inklusion beispielsweise muss man sich nicht verstecken: Der alte und neue Chef ist ein (orange-)farbiger Senior mit grandios-narzisstischer Persönlichkeitsstruktur und ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten, der von einem tablettensüchtigen Afrikaner mit Asperger-Syndrom beraten wird – wokes Herz, was willst du mehr?!

Die Zeichen der Zeit jedenfalls stehen auf Harmonie. Auch Trump hat das bereits korrekt analysiert. »In meiner ersten Amtszeit wollten mich alle bekämpfen«, sagte er kürzlich bei einer Pressekonferenz. »Dieses Mal wollen alle meine Freunde sein.«

Und tatsächlich ist es verblüffend und vorbildlich, wie schnell sich der Hass in den USA in Liebe verwandelt hat. »Heute Abend weinen wir, wir verzweifeln und haben Angst«, hatte der KI-Pionier Sam Altman am Tag nach Trumps Wahlsieg 2016 getwittert. Dieses Mal schrieb er: »Glückwunsch an Präsident Trump. Ich wünsche ihm riesigen Erfolg!« Facebook- und Instagram-Chef Mark Zuckerberg pilgerte sogar zu Trumps Anwesen in Florida, wo er, die Hand auf der Brust, einem Chor verurteilter Straftäter des Kapitolsturms lauschte und anschließend eine Million Dollar für die Feierlichkeiten zu Trumps Amtseinführung spendete.

Das alles hat nichts mit Kriecherei, Unterwerfung oder Rückgratlosigkeit zu tun, nichts mit Furcht vor bewaffneten MAGA-Horden oder der Aussicht auf gute Quartalsergebnisse. Diese Anpassung ist Folge einer Mischung aus Einsicht und Reue, die Dr. Donald Trumps neue Freunde, zu denen auch der Autor dieser Zeilen sich von nun an zählen möchte, bewogen hat, die schier übermenschlichen Leistungen dieses wahrhaft stabilen Genies endlich anzuerkennen und gebührend zu würdigen.

All jene, die zu diesem noblen Schritt noch nicht bereit sind, sollten sich mit Shakespeare fragen lassen: Ist Trump nicht auch ein Mensch? Wenn ihr ihn mit einem Querschläger am Ohr trefft, blutet er nicht? Wenn ihr hinfallt und euch weh tut, lacht er nicht? Und wenn ihr ihn beleidigt, soll er sich nicht rächen?

Doch Rachegedanken liegen dem gütigen Herrscher im Weißen Haus zum Glück fern. J. D. Vance hatte Trump vor der ersten Präsidentschaft als »moralisches Desaster«, »totalen Betrüger« und »Amerikas Hitler« bezeichnet und ist nun dessen Vizepräsident. Vergebung und Aussöhnung kennzeichnen die zutiefst christliche Einstellung dieses großen Mannes Donald Trump!

Daher wird Dr. Dr. Donald Trump sich in all seiner Weisheit auch denen gegenüber großmütig zeigen, die ihn in der Vergangenheit einen minderbemittelten Clown nannten, die sich über seine unkonventionelle Hautfarbe, seine themen- und abwechslungsreichen Reden und seinen Wortschatz, für den jeder Vierjährige überschwänglich gelobt werden würde, lustig machten. Möge er all jenen gnädig sein, die ihn als Faschisten diffamierten, ihn krimineller Handlungen ziehen oder auf Spiegel-Titelbildern suggerierten, er würde die Welt verschlingen wollen! Vergebung aber auch für all jene, die ihn als wirren Kasperkopf bezeichneten, nur weil er sich keine zwei Minuten am Stück konzentrieren kann, die ihn einen notorischen Bullshitter oder ein misogynes, rassistisches, selbstverliebtes Arschloch schimpften und sich wünschten, der Attentäter hätte der widerwärtigen Drecksau das kranke Hirn aus dem Schädel gepustet!

Sie alle sollten dem Beispiel der US-Eliten aus dem Silicon Valley folgen. Sie sollten in sich gehen und sich fragen, ob die Zeit nicht reif ist für Versöhnung. Zumindest aber sollten sie bedenken, dass viele Narzissten relativ leicht zu manipulieren sind, wenn man ihnen nur genug Honig ums Maul schmiert. Ihr Realitätsverlust geht so weit, dass sie jedes noch so absurde Lob auf der Stelle glauben.

Last but not least noch ein paar direkte Worte an den grandiosen US-Präsidenten Prof. Dr. Dr. Donald J. Trump persönlich: If you, greatest and most prudent leader of all time, need crude insults or some corny puns about your enemies – call me, Donny! My speciality are jokes under the belt line. I think you would love them.

In awe and great admiration Yours truly

GREG FULLER

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