Ein Anruf bei Ursula von der Leyen
Guten Tag, Frau von der Leyen, vielen Dank, dass Sie …
Sie sind zu spät.
Bitte?
Wir hatten uns auf einen Zeitplan geeinigt. Sie sind zu spät. Und werden jetzt wahrscheinlich auch noch weniger Interviewfragen liefern als vereinbart. Hab ich recht?
Wie? Nein! Also, ich wollte …
Da können irgendwelche EU-Kommissionspräsidentinnen den lieben langen Tag Vereinbarungen aushandeln, wie sie lustig sind: Das kümmert Sie einen feuchten Kehricht, oder?
Aber ich wollte nur …
Ich hätte ja sowieso mit einem anderen Medien-Anbieter einen Interviewtermin abschließen müssen, stimmt’s? Dafür soll ich mich sicher auch noch entschuldigen, nicht wahr? Nicht mit mir! Nur weil ich in einer christlichen Partei bin, heißt das noch lange nicht, dass ich gleich zu Kreuze krieche, wenn Herr und Frau EU-Bürgerin sich einmal nicht supertoll versorgt fühlen!
Ich verstehe nicht ganz. Meinen Sie …
Ich sag Ihnen eins: Mit den ganzen Schuldzuweisungen kriegen die mich nicht klein! Ich habe 12 oder 13 Kinder – die geben einem dauernd die Schuld an allem! Was ist nun mit Ihren Fragen? Ich wart hier ja schon so lang wie ein Europäer auf seine Impfung.
Ja, also … äh … ich … ich …
Jetzt flennen Sie nicht gleich rum wie ein Brite! Die böse Ursula will Exportkontrollen für Impfstoffe an der nordirischen Grenze! Die böse Ursula hat mir mein Schinkensandwich konfisziert …
Ich wollte bloß fragen, ob man nicht vielleicht bei der Impfstoffmassenproduktion …
Super! Irgendein Esel erklärt mir als Ärztin, wo es in Gesundheitsfragen lang geht. Danke, Beratung habe ich genug! Ich hab nämlich all meine Ex-Bundeswehr-Berater nach Brüssel mitgenommen – die ganzen 352 Stück. Und wissen Sie, wer mich auch täglich beschwatzt?
Vielleicht der …
Genau! Der Spahn! Jeden Tag darf ich mir seine tollen Ratschläge anhören: Mach auch einen Impfgipfel, Ursula! Wir hätten den Impfstoff doch auf Amazon bestellen sollen, Ursula! Ich hab da einen Prime-Account, Ursula! So, mir reicht’s, ich lege auf.
Vielen Dank für das Ge…
Tut tut tut…
JM
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