Warum ist die Banane …?

Die Klärung der letzten offenen Fragen der Menschheit

von THILO BOCK

Warum ist die Banane krumm? Wieso ist die Erde eine Scheibe? Willst du mit mir gehen? Weshalb liegt hier Stroh? Das sind so Fragen. Fragen, die kein Lexikon beantworten kann, zumal diese Relikte bildungsbürgerlicher Fassade längst häufiger in Ramschkisten von Haushaltsauflösern verstauben als in tropenhölzernen Wohnzimmerschrankwänden, wo Platz gebraucht wird für einen Flachbildfernseher mit der Größe einer Kinoleinwand.

Zeichnung: Clemens Ottawa

Das Wissen der Welt hingegen passt auf den kleinsten Chip und lässt sich jederzeit aus der Hosentasche ziehen, bringt aber wenig, wenn man nicht weiß, wonach man überhaupt sucht. Früher scheiterte man am Lexikon bei Unkenntnis der Schreibweisen bestimmter Wörter. Wie buchstabiert man »Silhouette«? Und wie spricht man das Mistwort eigentlich aus? Heißt es »Triologie« oder »Trilogie«? An welcher Stelle steht bei »Rhythmus« das H? Und war da nicht sogar ein zweites H? Wird »Joghurt« mit J geschrieben oder mit Y?

Heute hilft glücklicherweise die Autovervollständigung von Google weiter. Tippt man »Wieso ist die Banane …«, schlägt Google als erste Ergänzungsmöglichkeit »gelb« vor. Was eine viel sinnvollere Frage ist als die nach dem Neigungswinkel. Wieso ist die Banane gelb und nicht orange? Von der Karotte lässt sie sich ja dank der Krümmung unterscheiden.

Und wer nicht mehr in der Lage ist, eigene Fragen zu formulieren, kann einfach nachschauen, was andere so bewegt. Auf dem Portal www.gutefrage.net werden sämtliche letzte Fragen der Menschheit aufgeworfen.

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