Die erste Frau im Amt?

Unsere Besten

Von GREGOR FÜLLER

Frank Hoppmann

Joe Biden sitzt in seinem Arbeitszimmer im Keller fest. Draußen herrscht die Seuche, das Volk ist in Aufruhr. Es bräuchte einen weisen Herrscher, der besonnen die richtigen Entscheidungen trifft und den richtigen Ton, mit dem er die Bürger hinter sich versammelt in dieser schwierigen Zeit. Doch stattdessen regiert ein größenwahnsinniger Irrer das Land und stürzt es nur tiefer ins Chaos. Ja, Joe Biden könnte sich häufiger über das Internet an seine Wähler wenden. Aber was sollte er sagen, während er mit aufgesetztem Lächeln vor der Holzpaneele hockt, außer das, was er immer sagt: dass der orangehäutige Kretin endlich das Weiße Haus verlassen muss, weil die Hälfte der Bevölkerung die Scham, von diesem TV-Kasper regiert zu werden, nicht länger aushält?

Umfragen zufolge sind es aktuell fünf Prozentpunkte mehr als die Hälfte, die diese Scham umtreibt. Biden muss möglicherweise gar nicht viel tun, um Trump bei den Wahlen im November zu schlagen. Vielleicht wäre es das Effektivste, einfach im heimischen Keller zu bleiben, bis der Secret Service vorbei kommt und ihn zur Vereidigung ins Oval Office bringt. Überleben, lautet das Ziel! Biden muss unbedingt überleben – den Frauen zuliebe!

Der Parteitag, an dem Biden offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten gekürt werden soll, findet erst im August statt, danach folgt der eigentliche Wahlkampf. Es vergeht noch so schrecklich viel Zeit bis zum Wahltag. Zeit, in der Trump, weiß der Teufel, was anstellen könnte. Krieg mit China, Kauf Nordkoreas, eine Mission zur Besiedlung der Sonne – Sachen eben, auf die der Amerikaner so abfährt, ob Hillbilly oder Hipster.

Weiter geht es im EULENSPIEGEL 06/2020.

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