Die Zeit ist hart, aber der Sieg ist sicher!

Der EULENSPIEGEL wird kriegstüchtig!

Liebe Kriegerin, lieber Krieger,

auf der einen Seite bin ich Pazifist, solange man mir nicht auf die Nerven geht, aber auf der anderen Seite bin ich natürlich auch Geschäftsmann, der sein Unternehmen schützen muss. Daher habe ich sofort zugesagt, als ich hörte, dass die Bundeswehr kostenlos Firmen darüber berät, wie sie sich auf den kommenden Krieg mit Russland vorbereiten können.

Ein Termin war schnell gemacht, und wenn der Vortrag des Kameraden in unseren Redaktionsräumen nicht schon um elf Uhr morgens begonnen hätte, könnte ich Ihnen etwas mehr darüber erzählen. Was mir aber erinnerlich ist, ist seine Aussage über Lastwagenfahrer: Die nämlich, so der Uniformierte, seien in den meisten Fällen Osteuropäer und diese würden im Kriegsfall zuerst verheizt, weil der Russe eben aus dieser Richtung vorstoßen werde.

Im Kriegsfall können unvorhersehbare Turbulenzen an den Finanzmärkten entstehen. Die EULENSPIEGEL GmbH hat deshalb 75 Prozent ihres Vermögens in Pfandgut angelegt, das im Notfall unkompliziert beim örtlichen Rewe eingelöst werden kann.



Sein Tipp, dass jede Firma deswegen Lastwagenfahrer ausbilden sollte, um die Logistik zu gewährleisten, kommt mir in Zeiten der Printkrise gerade recht. Es bedurfte nur etwas sanften Drucks auf meine Angestellten, aber mittlerweile haben alle auf eigene Kosten einen LKW-Führerschein gemacht. Wer ein bisschen Sperrgut von A nach B transportieren möchte, kann sich daher gerne bei uns im Sekretariat melden. Die EULENSPIEGEL-Spedition liefert günstig, schnell und zuverlässig!

Auch sonst stehen wir bei der Firmenverteidigung schon recht gut da, wie Sie auf den folgenden Seiten sehen können. Ich jedenfalls bin überzeugt, dass unsere Redaktion im Krieg sehr lange funktionstüchtig bleiben wird, obwohl ich die Redaktionsgeschicke vom Bunker unter meinem Anwesen wohl nur bedingt werde leiten können.

Mit bombensicheren Grüßen

XXX

In den letzten Monaten hat der EULENSPIEGEL Nahrungsvorräte angelegt. Diese sind genau berechnet und streng rationiert: Ein griechischer Joghurt der Marke »Elinas«, Saft und ein paar Haferflocken decken den Kalorienbedarf einer normalen Anzeigenleiterin für die Dauer eines Vormittags. Wer nach solch einem Mahl immer noch ein leichtes Hungergefühl verspürt, dem ist es im Ernstfall gestattet, die Auslegeware in den Redaktionsfluren zu verzehren.
Diese Wasseraufbereitungsmaschine kann aus atomar verseuchtem Wasser köstlichen Kaffee herstellen.
Die Feldpost aus den Redaktionsräumen kann an dieser Kontrollstation auf sensible Inhalte kontrolliert und gegebenenfalls geschwärzt werden.

Weiter geht es im EULENSPIEGEL 01/2025

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