Der Zumutungszugewandte
UNSERE BESTEN
Von MANFRED BEUTER
Eines Morgens wachte Robert Habeck auf. Er schlug die Bettdecke zur Seite und traute seinen Augen kaum: Aus der Objektivität der Wirklichkeit war ein riesiger Anspruch auf Führung erwachsen, der sich bis zur Schlafzimmerdecke erhob. Zuerst war er ein wenig irritiert. Doch dann machte er sich auf, um seinen grünen Freundinnen und Freunden auf einem eigens anberaumten Parteitag von diesem einzigartigen Wunder zu berichten.
Weder wusch er vorher seinen Führungsanspruch, noch kämmte er ihm das Haar. Wer schon einmal von einem aus der Objektivität der Wirklichkeit erwachsenen Anspruch auf Führung heimgesucht wurde, der weiß, wie hinderlich dieser beim Laufen sein kann. Aber Robert Habeck meisterte den langen Weg bis nach Wiesbaden. Und so stand er dort auf der Bühne und rief den begeisterten Massen entgegen: »Der Anspruch auf Führung erwächst nicht aus persönlicher Eitelkeit, sondern aus der Objektivität der Wirklichkeit.« Jubel brach aus. Standing Ovations. 96,5 Prozent der Anwesenden wählten Habeck anschließend zum Spitzenkandidaten von Bündnis90/Die Grünen für die anstehende Bundestagswahl.
Die Schriftstellerin Jagoda Marinić hat einst gesagt, dass Robert Habeck das Sprechen zurück in die Politik gebracht habe. Besser hätte es auch Habeck, der selbsternannte »Kandidat für die Menschen in Deutschland«, nicht ausdrücken können. Der Mann ist ein Kommunikationsgenie und die Wörter, die er aus seinem Mund herausknautscht, sind so beeindruckend, weil sie entwaffnend ehrlich sind.
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