Der schrille Schrei des Marabu
Von FELICE VON SENKBEIL
Ein heißer Nachmittag in München. Ich saß im angenehm klimatisierten ICE nach Berlin, beobachtete den Neun-Euro-Ticket-Pöbel auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig beim Entern eines Regionalzuges und freute mich auf ein Hefeweizen im Bordrestaurant.

Und da geschah’s! Knapp vor dem Abfahrtsignal überfiel eine Gruppe Roma, mindestens zwanzig Leute zuzüglich etlicher Kinder, meinen Luxuszug. Ich bin ein Mensch ohne Vorurteile. Rassistische Klischees finde ich widerlich. Schnell zog ich meine Maske enger vor Mund und Nase (wirkt sonst ja nicht) und schob mir reflexhaft (für seine Reflexe kann niemand was!) das Handy unter den Hintern.
Bestimmt ein Irrtum, dachte ich, auch Roma können irren. Gleich würde ein freundlicher Zugbeleiter erscheinen und die pittoreske Großfamilie mit ihren Plastiktaschen und Deckentürmen auf den Neun-Euro-Bahnsteig gegenüber verweisen.
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