Förmchen für alle
Von FELICE VON SENKBEIL
Beim dritten Kind mache ich einige Fehler weniger – mich mit Kita-Eltern anfreunden, über Mütter jenseits der Vierzig lästern, über Ausscheidungen Buch führen – und Buddelzeug kaufen.
Früher, als Öl noch in den Pfützen schwamm und ein Ostsee-Trip zwischen zwei Urlaube geschoben wurde, kaufte ich das Plastezeug an der Strandpromenade. Mit den Förmchen und Schippchen konnte sich mein Mann auch rasieren, so scharfkantig waren die. Nach einem Sommer, nachdem alle Giftstoffe im biologischen System des Kleinkindes gelandet waren, flogen sie in den Müll.

Beim Dritten – und für allen Folgenden – beschloss ich: Dieser zivilisatorische Dreck, diese funktionale und ästhetische Zumutung, die ständig überallhin mitgeschleppt werden muss, kommt mir nicht mehr ins Haus! Ich vertraute auf die Gemeinschaft, auf solidarisches, nachhaltiges und nahbares Buddeln im Verbund gleichgesinnter Individuen.
Weiter …


EULE+
- Duell bis auf den letzten KnochenEin Streitgespräch Von Peter Köhler
- Freude, schöner GüntherfunkenUNSERE BESTEN Von ECKARDT D. ANGELEY
- Deutschland beim VerwesenDie rasante Deindustrialisierung schmerzt bis in die kleinste Faser unseres Lebens Von MATHIAS WEDEL
- Der (indische) Elefant im RaumAlles, was man über die neue Supermacht Indien wissen muss
- Legal, klerikal, synodalVon GREGOR FÜLLER
- Posten für WagnerVon FLORIAN KECH