»Scheiß Milliardäre!«

Was tun gegen Milliardärsdiskriminierung?

von ANDREAS KORISTKA

Die jüngste Hetze von sogenannten Fans in den sogenannten Fußballstadien hat es deutlich werden lassen: Im Land grassiert der Antimilliardärismus. Als der Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp beim Spiel FC Bayern München gegen seine TSG Hoffenheim als »Hurensohn« beschimpft wurde und die Bayern-Ultras ein Banner präsentierten, das Hopps Gesicht im Fadenkreuz zeigte, konnte man sehen, dass die unter Diskriminierung leidende Minderheit der Milliardäre hierzulande keine Fürsprecher hat außer Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und alle Mitarbeiter des ZDF Sportstudios. Hat Deutschland ein neues gesellschaftliches Problem?

Zeichnung: Andreas Prüstel

Ein Blick auf die Statistik hilft zur Einordnung der Lage: Laut dem aktuellen Antimilliardärismus-Index glauben 95 Prozent der Deutschen, dass Milliardäre überdurchschnittlich viel Geld besit -zen. 70 Prozent stimmen der Aussage zu »Milliardäre verfügen in Deutschland und der Welt über zu viel Einfluss«. Immerhin 65 Prozent sind der Meinung, dass Milliardäre »uns Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen«. Dass gerade letztere Aussage absolut unzutreffend ist, wenn SAP nicht zufällig im Zuge einer Verschlankungskur 4000 Stellen streicht wie zuletzt 2019, spielt bei diesen subjektiv empfundenen Wahrheiten keine Rolle.

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