Meisterwerke

Kunst von EULENSPIEGEL-Lesern, gediegen interpretiert

Kunst von EULENSPIEGEL-Lesern, gediegen interpretiert

Zwei Teller Erbsen-Linsen-Eintopf mit Zwiebeln, dazu ein Liter Cola (die zuckerlose Version natürlich, der Figur wegen) und im Anschluss vier Weißbier – das sind die Voraussetzungen für ein Konzert der besonderen Art. Wir sehen hier ein solches Konzert, das der russische Präsident Wladimir Putin gibt. Er spielt auf der berüchtigten Gas-Tuba, einem Instrument, das wegen der Explosionsgefahr in geschlossenen Räumen zu spielen in den meisten Ländern verboten ist. Umgangssprachlich ist die Tuba auch unter dem Namen Rülps-Flöte bekannt.

Der von vielen als eher unschön empfundene Klang entsteht durch den Reflux der im Magen produzierten Gase, die sich ihren Weg durch das Instrument bahnen. Der von vielen Musikern als Problem betrachtete Nebeneffekt: Nicht selten ist Material dabei. Dieses von Musikwissenschaftlern »Auswurf« genannte Material sammelt sich in der Tuba an und wird durch den permanenten Gasfluss an die Öffnung des Instruments transportiert, wo es bei seinem Austritt die Form bekannter deutscher Bundeskanzler annimmt. Je weiter sich der Auswurf entwickelt hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass er selbst ebenfalls Gase entwickelt, die dann in Richtung Mundstück zurück wandern, was der Gas-Tuba zu einem besonders widerlichen Klang verhilft.

Das hier gezeigte Instrument weist allerdings eine Besonderheit auf, die nicht oft zu beobachten ist: Im hinteren Teil, der sogenannten Anakonda, hat es sich – durch ein »JL« kenntlich gemacht – der Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft Jogi Löw gemütlich gemacht. Wieso? Das bleibt wohl genau so sein Geheimnis wie die Tatsache, dass er den besten deutschen Stürmer nicht mit zur Weltmeisterschaft genommen hat. Dass er sich dafür eine »Gas– Vergiftung« einfängt, ist nur fair.

S. Wagner

S. Wagner