Meisterwerke

Kunst von EULENSPIEGEL-Lesern, gediegen interpretiert

Zweifellos standen gleich zwei Gemälde zweier großer Meister bei der Erschaffung dieses Werkes Pate. Zum einen van Goghs »Das Meer bei Saintes-Maries-de-la-Mer«, bei dem der Künstler sich die Szenerie leiht, und Gaugins »Frau am Meer«, von dem er die Idee der schönen Unbekannten am Strand entlehnt. Gepaart werden diese beiden mit dem oft gemalten Motiv der Anbetung der Hirten. – Beim Künstler also, so viel steht fest, handelt es sich um einen profunden Kenner der Kunsthistorie, der sich bewusst ist, auf welch mächtigen Schultern er steht.

Links im Bild sehen wir die betende, freudig erregte Masse, die sich der Weite zuwendet und eine Szene in den Blick fasst, die sich außerhalb des Bildes abspielt. Aus der Masse hervor sticht die Person links im Bild, die ein Schild mit der Aufschrift »Greta FFF« in die Höhe hält und offenbar eine Person gleichen Namens am Flughafen abholen möchte. Im Vordergrund rechts, unbeachtet von den Massen, wird ein riesenhaftes Mädchen von einer Person – nun, sagen wir es so drastisch, wie es sich darstellt – am Arsch begrapscht. Das mutmaßliche Mädchen erscheint als Monstrosität; ein Eindruck, der durch ihre zwei linken Arme noch verstärkt wird. Mit ihrer rechten linken Hand deutet sie in Richtung eines Segelbootes, das sich auf mysteriöse Weise im Hintergrund erhebt.

Es ist ein Bild, das betroffen macht. Es zeigt nur zu deutlich, dass sexueller Missbrauch für die Massen nicht von Interesse und demnach gar kein so großes Ding ist. Damit stellt sich das Werk demonstrativ gegen die Me-too-Bewegung und auf die Seite der sabbernden, gewalttätigen Greise. – Gerechtigkeit für Roman Polanski!

H. Weinstein

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