Ein Anruf bei Angela Merkel
Guten Tag, Frau Bundeskanzlerin, wie geht es Ihnen?
Danke der Nachfrage. Also ich muss sagen, dass es mir angesichts der Umstände entsprechend ein Stück weit ganz in Ordnung geht. Die Pandemie ist aber schon eine große Herausforderung, deren Schulterung mir manche kopflose Nacht beschert.
Stichwort »Pandemie« – empfinden Sie die Debatte um Ihre Nachfolge auch als Seuche?
Diese Vokabel würde ich so nicht getätigt gehabt haben wollen. Ich verfolge die Diskussion schon mit einem an Großheit grenzenden Interesse und finde sie bisweilen auch nicht in voller Gänze unspannend.
Wer hat Ihrer Meinung nach die größten Chancen?
Der Kleine hier, wie hieß er noch? Achim, oder?
Armin Laschet …
Genau, Achim Spahnschet! Also, wenn meine Informationen der Richtigkeit unterliegend sind, hat der doch Ambitionen, oder? Da muss ich sagen, dass ich schon ganz toll finde, dass in unserer Bundesrepublik ein Zwerg, also Kleinwüchsiger sagt man heute ja wohl, zum Kanzleramt sich aufzumachen bereit ist.
Und was halten Sie von den anderen Kandidaten?
Welche jetzt genau?
Markus Söder zum Beispiel …
Den Namen meine ich auch schon gehört zu haben. Der würde das bestimmt auch hinkriegen. Ich meine, warum eigentlich nicht? Gebt ihm eine Chance! Aber nicht dass da eine Missverstehung aufkommt. Ich werde jeden Kandidaten oder Kandidatin unterstützen. Meinetwegen auch Annalena Baerbock.
Aber die ist doch gar nicht in der Union.
Nicht? Die Positionen der einzelnen Parteien sind ja in den letzten Jahren ein bisschen der Zusammenrückung unterzogen worden. Da komme ich bei der Zuordnung des Personals ab und an durcheinander.
Sie haben gar keinen Favoriten für den Job?
Schon, aber um Kanzler zu werden, braucht es nun mal mehr als ein sympathisches Schlumpfgrinsen. Da brauchen Sie mindestens die Unterstützung der eigenen Partei.
Sie spielen auf Olaf Scholz an?
Ach, ja meinetwegen. Wenn Sie entschuldigen, ich muss schon seit dem Beginn des Gesprächs dringend groß. Viel Spaß mit dem neuen Kanzler, ihr Loser!
MB
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