Kanzler der Kellerkinder
Von Florian Kech
Wo ist Herbert Kickl? Seit einer Stunde lässt Österreichs größter Exportschlager seit David Alaba und Josef Fritzl auf sich warten. Kickls Ehefrau Petra hatte den Reporter aus Deutschland ins Haus gelassen, um sich direkt in die Küche zurückzuziehen, wo sie entweder Wiener Schnitzel klopfte oder dem Sohn den Hintern versohlte, weil der wieder unerlaubt den türkischen Nachbarsjungen gegrüßt hatte. Ob totes oder lebendes Fleisch – so genau lässt sich das Patschen von nebenan nicht zuordnen.
Kickls Arbeitszimmer ist bis oben hin mit Büchern gefüllt, die den berüchtigten Intellekt des Extremdenkers unterstreichen. Nicht fehlen in der Privatbibliothek dürfen natürlich die gesammelten Werke der drei großen Hs: Hegel, Hitler, Haider – alle handsigniert und mit persönlicher Widmung für den »leiwandsten Herby aller Zeiten« (Hegel).

Plötzlich tut sich etwas unterm Tisch. Ein stark bebrilltes Gesicht taucht auf und mustert murmeltierartig die Umgebung. Da steht er also, Österreichs neuer starker Mann, stark kurzsichtig und stark kleinwüchsig, aber mit dem unwiderstehlichen Charisma eines soziopathischen Alpengewaltherrschers.
»Bitte verzeihen’S die Verspätung, aber ich warte gerne erst einmal ab, bevor ich fremden Besuch an mich heranlasse«, bestätigt Kickl seinen Ruf als scheues Wesen, das keiner Menschenseele traut. An der Wand hängt ein Foto seiner Hochzeit, die er laut Systempresse ganz ohne Gäste gefeiert haben soll. »Stimmt es, dass Sie damals nicht einmal einen Trauzeugen dabeihaben wollten?« Kickl bejaht die indiskrete Reporterfrage.
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