Weg zum Ruhm

UNSERE BESTEN

Von Mathias Wedel

Kennen Sie eine gewisse Julia Ruhs? Nein, nicht eine, also nicht irgendeine Julia Ruhs, sondern die Julia Ruhs. Und nicht Russ, nicht Ruß, sondern Ruhs!

Nein, Sie müssen die nicht kennen. Müssen müssen Sie gar nichts! Denn Sie haben drei Kinder oder Hüftarthrose oder eine Mahnung vom Finanzamt – oder alles zusammen? Da kann die »gewisse« Julia Sie doch mal im Dunkeln besuchen! Und damit liegen Sie gründlich falsch! Schlimmer noch: Sie verschließen sich einem der interessantesten Phänomene deutscher Debattenkultur – dem Phänomen »Moderatorinnen-Tod«, nur weil man mal die Wahrheit gesagt hat …

Frank Hoppmann

In den letzten Wochen war »die Ruhs«, wie wir Journalisten im politischen Berlin sie augenzwinkernd und vertraulich nennen, in sämtlichen deutschen Gazetten präsent, einschließlich der ansonsten sehr diskreten Ostthüringer Zeitung. Der Spiegel z. B. platzte mit seinem Julia-Ruhs-Porträt (»Sie trägt ein blassrosa Top unter einem dunkelblauen Jäckchen und zeitlose weiße Sneaker«) aus allen Nähten. Auf YouTube wird sie auf ungezählten Kanälen rauf und runter interviewt. Und immer sagt »die ARD-Rebellin«, wie z. B. bei Cicero, denselben Satz: »Du wirst sofort in eine Nazi-Ecke geschoben.« Man kann ihn schon singen!

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