Ein Anruf bei Armin Laschet

Ein paar Wochen vor der Bundestagswahl gab es mediale Aufregung um eine private Feier in Ihrer Berliner Wohnung. Was war da los?

Eigentlich nichts Besonderes. Ich veranstalte gerne mal die ein oder andere Soirée. Ich bin ein geselliger und harmoniebedürftiger Mensch und ich bin entschieden dafür, den Dialog zwischen den demokratischen Parteien aufrechtzuerhalten, erst recht angesichts der zunehmenden Polarisierung. Und dazu gehört, dass man sich auch mal über gesellschaftliche und Partei-Grenzen hinweg im privaten Rahmen unterhält.

Mit Ihren Ambitionen, Bundestagspräsident oder gar Bundespräsident zu werden, hatte diese Feier nichts zu tun?

Natürlich nicht. Auch nicht mit Vorbereitungen für eine schwarz-grüne Koalition, wie gemunkelt wurde, denn es waren auch Vertreter anderer Parteien anwesend und vor allem auch viele Nicht-Politiker. Ich möchte aber nicht näher ins Detail gehen.

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Ich nenne ein paar Namen und Sie nicken, wenn die Person auf der Party war, einverstanden?

Das können Sie durchs Telefon doch gar nicht sehen.

Egal. Es geht ja nur darum, die Fantasie anzuregen. Also, wer war dabei? Gloria von Thurn und Taxis? Harald Schmidt? Igor Levit? Tim Raue? Dieser Welt-Journalist mit dem hässlichen Mondgesicht? Luisa Neubauer? Der Rammstein-Sänger? Klaas Heufer-Umlauf? Lars Eidinger? Axel Schulz?

Wie gesagt: Das war privat. Wer für uns gekocht oder musiziert oder welcher Industrielle den Abend bezahlt hat, geht die Öffentlichkeit nichts an.

Der Abend stand unter dem Motto »Auf ein Glas mit Armin Laschet«. Am Tag nach der Party haben Sie im Bundestag Annalena Baerbock ein Handyfoto gezeigt, und Sie haben beide hämisch gelacht. Hatte jemand eventuell mehr als ein Glas? Haben Sie dem in der Ecke eingeschlafenen Cem Özdemir mit einem Edding einen Pimmel ins Gesicht gemalt und ihn dann fotografiert?

Ich bin zwar eine typisch rheinische Frohnatur und das ist eine gute Idee, die ich mir für die nächste Feier merke, aber nein.

Und Sie haben es wirklich nicht auf den Posten von Frank-Walter Steinmeier abgesehen? Die Rolle als grinsender Grüßaugust, der sonst nicht viel zu melden hat, ist Ihnen doch wie auf den Leib geschneidert.

Vielen Dank! Wenn es so weit ist, sind Sie einer der ersten, der ein Bundesverdienstkreuz bekommt.

CD

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