Was nützt der AfD?
Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Klaus Schademann
Von Andreas Koristka
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Dr. Klaus Schademann, Sie sind auf der Suche nach der einen Sache, die der AfD nicht nützt, dem sogenannten AfD-Schad-Item. Können Sie schon erste Ergebnisse präsentieren?
Unser Forschungszweig steckt momentan noch in den Kinderschuhen. Wir leisten Pionierarbeit und listen zunächst alles auf, was der AfD nützt. Mittlerweile haben die Mitarbeiter unseres Forschungsprojekts schon zwei Millionen Dinge dokumentiert. Von A wie »Abendlandabschaffung« bis Z wie »Zahn- und Kieferfehlstellung«. Noch können wir es nicht mit absoluter Sicherheit sagen, aber wir haben die Vermutung, dass es sogar überhaupt nichts geben könnte, was der Partei nicht nützt.

Aber eine Zahn- und Kieferfehlstellung bringt der AfD doch gar nichts!
Das dachte ich anfangs auch. Unsere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass sich viele Leute während ihrer vergeblichen Suche nach einem Termin beim Kieferorthopäden radikalisieren. Nach dem zehnten erfolglosen Telefonat mit einer ausgebuchten Praxis sehen sie die Nachrichten mit den Bildern der islamistischen Messermörder mit ihren formschönen schneeweißen Gebissen und wissen sofort, wer ihnen da die Termine wegnimmt. Diese Wut sucht sich ein Ventil, was meistens die Wahl der AfD ist.
Aber die gesetzlich Versicherten würden doch viel schneller Termine bekommen, wenn Privatversicherte nicht bevorzugt behandelt würden. Die AfD macht sich aber stark für die private Krankenversicherung. Das müsste man den Menschen einfach mal sagen und schon würde es der AfD schaden.
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